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Veranstaltungen


Freitag, 12.4.2019, 19.00

Nicht Schulreform, sondern Totalumbau

Prof. Dr. Mario Andreotti

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Medienkonferenz vom 28.5.15

Anita Borer, Kantonsrätin (SVP), Vertreterin Initiativkomitee 

Sehr geehrte Medienschaffende

Geschätzte Damen und Herren

Die breite Unzufriedenheit mit dem von der Deutschschweizer Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (D-EDK) vorgelegten Lehrplan 21 zeigt die Wichtigkeit einer verstärkten demokratischen Mitsprache. 

Der Lehrplan 21 hat direkten Einfluss auf den Lehrplan des Kantons Zürich. Bisher wird der Lehrplan im Kanton Zürich vom Bildungsrat beschlossen. Ein Vorstoss im Kantonsrat, welcher 2013 von SVP, EVP und EDU eingereicht wurde, forderte, dass der Kantonsrat über den Lehrplan bestimmen soll und dieser Beschluss referendumsfähig wird. Damit sollte der Lehrplan im Kanton Zürich eine grössere demokratische Legitimation erhalten. So wurde der Vorstoss dann auch im März 2014 zur weiteren Beratung in der Kommission Bildung und Kultur überwiesen. Die Kommission für Bildung Kultur empfahl den Vorstoss jedoch letztlich in ihrer Mehrheit zur Ablehnung und der Kantonsrat folgte dieser Empfehlung.

Auf diesem Entscheid des Kantonsrates wollten wir das Thema nicht beruhen lassen. Viele Lehrkräfte, Eltern, Kinderärzte, ja sogar Unternehmer und weitere an der Schulbildung interessierte Personen meldeten sich, weil sie dem Lehrplan 21 kritisch gegenüberstanden und nicht wollten, dass dieser vom Kanton Zürich so übernommen wird. Viel wurde erwähnt, dass er zu überladen, zu kompliziert und zu stark ideologisch geprägt sei. Insbesondere wurde bemängelt, dass die Neuerungen, die der Lehrplan 21 mit sich bringt, kaum diskutiert und im stillen Kämmerlein – unter Ausschluss der Bevölkerung – beschlossen wurden. Inwieweit der vorliegende Lehrplan 21 in die Hoheit der Kantone eingreift und die Bildungspolitik vom Volk wegmanövriert, wird Andri Silberschmidt, Präsident der Jungfreisinnigen, ausführen.

Dass die Diskussion um die Lehrplan-Inhalte nicht vor der Schulzimmertür Halt macht, zeigen auch die kritischen Stimmen, welche seitens vieler Kinderärzte eingebracht werden. Hannes Geiges, selber Kinderarzt, wird in seinem Referat erläutern, welchen Einfluss der Lehrplan aus seiner Erfahrung und medizinischer Sicht auf die Schülerinnen und Schüler hat.

Es ist klar – guter Unterricht ergibt sich in erster Linie durch kompetente, autonome Lehrpersonen. Der Lehrplan gibt Lehrziele und Lehrinhalte vor, die im Schulunterricht von Lehrerinnen und Lehrern zu berücksichtigen bzw. zu erreichen sind. Jede Änderung des Lehrplanes hat Einfluss auf die Wissensvermittlung, den Schulunterricht sowie den an Schülerinnen und Schülern vermittelten Lernstoff. Der vorgelegte Lehrplan 21 setzt dabei Lehr- und Lernformen voraus, die höchst umstritten sind und nach einer öffentlichen Diskussion verlangen. Maja Bäni, Sekundarlehrerin und Mutter, wird darauf in ihrem Referat eingehen.

 „Die Volksschule des Kantons Zürich ist den Grundwerten des demokratischen Staatswesens verpflichtet.“ – so schreibt das kantonale Volksschulamt auf seiner Webseite einleitend. Der demokratische Grundsatz und die Bildungshoheit der Kantone sind so auch in der Bundesverfassung verankert.

Der Versuch der D-EDK, mit dem viel zu umfangreichen, unübersichtlichen sowie mit abgehobenen Kompetenzzielen gespickten Lehrplan 21 in die Bildungshoheit der Kantone einzugreifen und am Volk vorbei grundlegenden Einfluss auf die Schule zu nehmen, muss unterbunden werden. Es gibt nur eins: Der Lehrplan muss in der Bevölkerung breit abgestützt sein, deshalb müssen Kantonsrat und abschliessend das Volk die Möglichkeit zur Mitbestimmung haben. Letztlich geht es um die Bildungszukunft unserer Gesellschaft, die uns am Herzen liegt.

Zur Medienmitteilung

Zum Referat von A. Silberschmidt

Zum Referat von H. Geiges

Zum Referat von M. Bäni