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Freitag, 12.4.2019, 19.00

Nicht Schulreform, sondern Totalumbau

Prof. Dr. Mario Andreotti

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Newsletter vom 28. 5. 2017

Uneingelöste Bildungsversprechungen werden uns weiterhin auf Trab halten

Der letzte Sonntag brachte zweifellos einen Rückschlag für mehr Qualität im Sprachenunterricht an der Primarschule. Die meisten Stimmbürger waren offensichtlich der Auffassung, mit dem frühen Lernen zweier Fremdsprachen sei man auf jeden Fall auf der sicheren Seite.

Die Abstimmungskampagne auf Seiten der Gegner hatte wenig pädagogischen Tiefgang und war geprägt von verführerischen Schlagwörtern in den meisten redaktionellen Beiträgen. Auffallend war, dass die Bildungsverantwortlichen sich nur selten mit den Fakten auseinandersetzten. Sie wussten, dass sie mit dem Killerargument „Frühenglisch abschaffen“ herrlich punkten konnten.

Andererseits haben immerhin vier von zehn der Abstimmenden ein Ja in die Urne gelegt und sind damit den zahlreichen ausgezeichneten Leserbriefen sowie einer doch beachtlichen Menge von kritischen Artikeln und wissenschaftlichen Studien zum Frühfremdsprachenlernen gefolgt. Die Fakten sprechen eben für sich und haben trotz starkem Gegenwind viele Stimmberechtigte überzeugt.

In ihren Medienmitteilungen vom 21. Mai fordern die Lehrerverbände mit Recht Massnahmen zur Verbesserung des kantonalen Sprachenkonzepts. Dies gilt auch für eine Reihe weiterer Probleme, welche unsere Volksschule herausfordern.

Zurzeit ist wohl das überzogene Integrationsmodell mit der Zuweisung schwer störender Schüler in die Regelklassen die grösste Baustelle unserer Volksschule. In unserem Newsletter finden Sie einen ungeschminkten Schwerpunktbeitrag der NZZ am Sonntag, welche diese Frage entschlossen aufgreift.
Ein weiterer Brennpunkt ist das sogenannte «selbstorganisierte Lernen (SOL)», das unter anderem in Niederhasli seit längerem zum berechtigten Protest vieler Eltern und Schüler geführt hat. Dabei handelt es sich nicht um eine «moderne» Lernmethode, sondern ist Ausfluss des untauglichen Kompetenzprinzips im Lehrplan 21.

Zum Schluss bleibt die Feststellung, dass es auch in Zukunft sehr vieler Aufklärungsarbeit bedarf, um komplexe bildungspolitische Anliegen der Bevölkerung einleuchtend darzulegen. Uneingelöste Bildungsversprechungen werden uns weiterhin auf Trab halten und einen mutigen Einsatz erfordern. Aber unsere Volksschule ist es wert, dass wir sie aus der Praxis heraus und nicht durch dogmatisch gefärbte Konzepte weiterentwickeln. Dafür lohnt es sich zu kämpfen.

Wie immer finden Sie eine Auswahl hervorragender Leserbriefe der letzten Woche und Links zu vertiefenden Beiträgen. Die aktuelle Bildungspolitik sorgt dafür, dass stets interessanter Stoff in Hülle und Fülle vorhanden ist.

Mit den besten Wünschen für eine spannende Lektüre

Für das Redaktionsteam «Lehrplan vors Volk»

Hanspeter Amstutz und Marianne Wüthrich


Inhalt

  • Politik ist jetzt in der Verantwortung

    Medienmitteilung des Abstimmungskomitees für die Volksinitiative «Mehr Qualität - eine Fremdsprache an der Primarschule»

    Medienmitteilung der Sekundarlehrkräfte des Kantons Zürich

  • Umstrittener Schulleiter tritt ab

    Schule hält fest an kritisiertem Modell

    Leserbriefe an den Zürcher Unterländer

  • Störenfriede raus

  • „Ich werde keinem Kind mehr gerecht“

  • Mehr attraktive Geschichtsstunden

  • Sparen bei der Bildung: ein Muss

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