Newsletter vom 11. 6. 2017
Schulpolitik aus der Sicht des hoch oben kreisenden Adlers
Wer wie ein Adler in den Lüften auf die Niederungen des täglichen Lebens blickt, erkennt nur bedingt, was unten wirklich los ist. Mir kommt es vor, als würde unsere Bildungspolitik lieber den Standpunkt des weiten Blickes von oben einnehmen als sich mit den Alltagssorgen der hüpfenden Frösche am Boden unten zu beschäftigen. Grossartige Bildungsprogramme werden kreiert, unbestrittene Harmonisierungen werden als Meilensteine verkauft und die Vorstellung, man könne die Schule zielsicher von oben steuern, wird als wissenschaftliche Fortschritt angepriesen. Doch um die eigentlichen bildungspolitischen Hausaufgaben wird ein Bogen gemacht. Wo bleiben die längst fälligen Antworten zu den Problemen mit der schulischen Integration? Wo sind die Evaluationen all der Reformen, welche trotz zusätzlicher finanzieller Mittel kaum vom Fleck kommen? Ja, auch die Fremdsprachenfrage bleibt eine riesige Baustelle, da man pädagogisch noch immer in einer Sackgasse steckt.
Unser Newsletter enthält mehrere Beiträge, welche die Diskrepanz zwischen den Vorstellungen der aktuellen Bildungspolitik und dem täglichen pädagogischen Ringen um Schulqualität aufgreifen. Einmal mehr dürfen wir einen Text von Carl Bossard veröffentlichen, der in treffender Sprache diese Unterschiede auf den Punkt bringt. Und als humorvollen Abschluss finden Sie eine kleine Realsatyre, welche nicht nur bei der Lehrerschaft auf viel Verständnis stossen dürfte.
Viel Vergnügen!
Für das Redaktionsteam «Lehrplan vors Volk»
Hanspeter Amstutz
Inhalt
- Vieles geschieht – weniges wirkt
Kommentar - Schweizer Historiker alarmiert: Zahl der Geschichts-Studenten ist massiv gesunken
Kommentar: Kein Ende der Geschichte - Handys machen Kids zappelig
- «Computer in der Grundschule bringt nicht!»
- Die Google-Invasion in den amerikanischen Schulen
- Leserbriefe zu «Lehrplan 21: Gegner sind gescheitert» NZZ am Sonntag vom 28.5.
«Mehr als ein Achtungserfolg»
Scherbenhaufen Frühfranzösisch - Die Lehrer-Bildungsminister-Satire